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“Sächsische Zeitung”: Verband kritisiert möglichen Personalabbau

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) in Sachsen hat einen drohenden Stellenabbau bei der „Sächsischen Zeitung“ kritisiert. „Das ist ein fatales und falsches Signal zur falschen Zeit“, erklärte der DJV-Landesgeschäftsführer Lars Radau am Mittwoch in Dresden. Die Verlagsgruppe Madsack hatte am Dienstag bekannt gegeben, dass es künftig für die „Leipziger Volkszeitung“ und die „Sächsische Zeitung“ eine gemeinsame Sachsen-Redaktion geben wird.

Außerdem soll ein gemeinsamer Digitaldesk gebildet werden. In Folge der Umstrukturierung sollen laut Betriebsrat der „Sächsischen Zeitung“ rund 30 Stellen bei der Zeitung eingespart werden. Statt bisher 17 Lokalausgaben soll es den Angaben zufolge nur noch elf geben.

Radau erklärte: „Wir sehen nun eine Zentralisierung und einen Kompetenz- und Personalabbau nach dem üblichen Strategie-Baukasten des Konzerns.“ Das sei in Sachsen auch vor dem Hintergrund einer erstarkenden AfD, die im Freistaat vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistische Bestrebung eingestuft wird, zumindest „höchst fahrlässig“.

Dass die Berichterstattung in der Fläche „drastisch ausgedünnt“ werde, passe nicht zur Ankündigung der Madsack-Gruppe, qualitativ hochwertigen Regionaljournalismus anbieten zu wollen, erklärte Radau.

Laut der Vorsitzenden des Gruppenbetriebsrates der DDV Mediengruppe, Elke Schanz, sollen bis zum Jahresende etwa ein Drittel der Arbeitsplätze in den Redaktionen wegfallen. „Wir Betriebsräte der DDV Mediengruppe in Dresden sind erschrocken über die tiefen Einschnitte, die in der Redaktion der ‘Sächsischen Zeitung’ geplant sind“, erklärte Schanz. Die DDV Mediengruppe ist Herausgeberin der „Sächsischen Zeitung“ und Tochterfirma der Madsack-Gruppe.