Der katholische Theologe Hans Küng hat 1995 in Tübingen die Stiftung Weltethos ins Leben gerufen. Die Idee: Kein Frieden unter Staaten ohne Frieden unter Religionen. “Weltethos-Schulen” wollen dies im Alltag umsetzen.
In Deutschland gibt es jetzt 28 Schulen mit dem Titel “Weltethos-Schule”. Die Hügelschule in Tübingen ist jüngster Teil dieses bundesweiten Netzwerks geworden, wie die Stiftung Weltethos am Dienstag mitteilte. Die Stiftung zeichnete die Hügelschule für ihr “Engagement für Vielfalt und Zusammenhalt” aus.
“Als Grundschule in der Tübinger Südstadt mit Kindern aus mehr als 30 Nationen und einer internationalen Vorbereitungsklasse ist das Miteinander hier täglich von Respekt, Toleranz und Empathie geprägt”, hieß es zur Begründung.
Das Thema Weltethos ist demnach fest im Schulalltag der Hügelschule verankert: Im Religionsunterricht besuchen die Schülerinnen und Schüler Synagogen, Moscheen und Kirchen. Christliche und muslimische Lehrkräfte gestalten gemeinsame Unterrichtseinheiten und Feste, wie zum Beispiel die Nikolausfeier. Im Deutschunterricht entstünden Theaterstücke, die die Selbstwahrnehmung und den Gemeinschaftssinn stärkten.
“Ein friedliches Miteinander braucht Respekt vor Unterschieden – und gemeinsame, kulturübergreifende Werte”, erläuterte Stiftungs-Geschäftsführerin Lena Zoller. Die Hügelschule habe sich im Dezember 2024 für den Titel “Weltethos-Schule” beworben. Zuletzt war im September die Sternberg-Grundschule in Berlin ausgezeichnet worden.
Der katholische Theologe Hans Küng (1928-2021) hatte 1995 die “Stiftung Weltethos” gegründet. Grundlage der Weltethos-Idee ist die Überzeugung, dass es keinen Frieden unter Staaten ohne Frieden unter Religionen gibt.