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Jedes siebte Neugeborene ohne deutsche Staatsangehörigkeit

In Thüringen sind 2023 so viele Kinder wie noch nie zuvor ohne deutsche Staatsangehörigkeit zur Welt gekommen. Wie das Statistische Landesamt Thüringen am Donnerstag in Erfurt miteilte, kamen 2023 in Thüringen 1.929 Kinder zur Welt, die eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit hatten. Das waren 71 nichtdeutsche Kinder oder knapp vier Prozent mehr als im Jahr 2022.

Damit sei nahezu jedes siebte im Freistaat geborene Kind nichtdeutsch gewesen, ein Höchststand seit 1990. Darunter waren nach Angaben des Statistischen Landesamtes 327 syrische, 262 ukrainische, 191 rumänische und 168 afghanische Kinder. Bereits im Vorjahr 2022 sei die Reihenfolge der Staatsangehörigkeiten ähnlich verteilt gewesen.

In den ersten Jahren nach der Wiedergründung Thüringens 1990 hat der Anteil nichtdeutscher Neugeborener laut Landesamt bei knapp unter einem Prozent gelegen. Noch bis 2013 habe sich der Anteil stets im Bereich zwischen einem und zwei Prozent bewegt. Erst seit 2014 sei der Wert kontinuierlich bis auf den vorläufigen Höchststand im Jahr 2023 gestiegen.

Trotz des Anstiegs der ausländischen Geburten sei die Geburtenrate bei den in Thüringen lebenden nichtdeutschen Frauen im Jahr 2023 deutlich zurückgegangen, hieß es weiter. Sie lag demnach bei 1,61 Kindern je Frau. Im Vorjahr 2022 lag die Geburtenrate noch bei 1,77 Kindern.