Jedes Jahr sterben Menschen bei dem Versuch, über das Mittelmeer Europa zu erreichen. An sie und ihr Schicksal zu erinnern, ist Ziel einer Aktion am 10. Dezember.
Soest. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen erinnert am 10. Dezember mit einer Aktion an Flüchtlinge, die im Mittelmeer ertrunken sind. Frauenhilfen, Mitglieder, Gruppen und andere Interessierte in Westfalen sind dazu aufgerufen, aus Zeitungspapier Boote zu falten, die für die Menschen stehen, die im vergangenen Jahr im Mittelmeer ihr Leben verloren haben und durch ein Schiff hätten gerettet werden können, wie der Frauenverband in Soest mitteilte.
Am Tag der Menschenrechte, dem 10. Dezember, sollen die Papier-Boote auf öffentlichen Plätzen zu sehen sein und auf die Situation im Mittelmeer hinweisen. 1924 Menschen fanden nach Angaben der UNO-Flüchtlingshilfe im Jahr 2021 den Tod beim Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu flüchten. Im Vergleich zum Jahr davor stieg demnach die Zahl der Opfer um 500. Seit 2014 sollen über 24 500 Menschen auf ihrer Flucht im Mittelmeer ertrunken sein.
„Solange tagtäglich Menschen im Mittelmeer sterben, müssen Zivilgesellschaft und Kirchen das Versagen der europäischen Staaten anklagen und so viele Geflüchtete wie möglich aus dem Mittelmeer retten“, betonte Birgit Reiche, leitende Pfarrerin der Frauenhilfe.
Der Frauenverband fordert ein Ende der Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung und europäische Maßnahmen. Bereits in den vergangenen beiden Jahren hatte die Aktion „In Gedenken an die Toten im Mittelmeer“ den Angaben zufolge großen Anklang im Verband gefunden. Der Tag der Menschenrechte wird am 10. Dezember gefeiert und ist der Gedenktag zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde.
Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen ist dem Bündnis United4Rescue, das drei zivile Seenotrettungsschiffe mitfinanziert, nach eigenen Angaben im Dezember 2019 als „Bekenntnis zur Mitmenschlichkeit“ beigetreten. Ziel ist die Unterstützung des Bündnisses mit „unserem Gebet, unseren Kollekten und unserem Netzwerk“, wie die Frauenhilfe mitteilte.
• Infos im Internet: www.frauenhilfe-westfalen.de