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Jeder fünfte überprüfte Verdacht auf Behandlungsfehler bestätigt

Immer mehr Verdachtsfälle bestätigen sich bei einer Überprüfung: Eine neue Auswertung der IKK classic zeigt einen Anstieg der Behandlungsfehler. Warum die tatsächliche Zahl noch höher sein dürfte.

Behandlungsfehler können folgenreich für Patienten sein. Im Verdachtsfall ist eine Überprüfung ratsam und im Sinne aller, erklärte die Krankenkasse IKK classic am Montag in Dresden. Eine aktuelle Auswertung ihrer Daten habe ergeben, dass 2024 in fast jedem fünften Verdachtsfall (19,4 Prozent) die unabhängige Begutachtung einen Behandlungsfehler bestätigt habe. Das sei ein Anstieg im Vergleich zu 18,2 Prozent bestätigten Fällen im Vorjahr.

Im vergangenen Jahr wandten sich den Angaben zufolge 3.247 Menschen wegen eines vermuteten Behandlungsfehlers an die IKK, elf Prozent weniger als im Vorjahr. Fachleute gingen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Behandlungsfehler höher liege, so die Krankenkasse: “Die Hemmschwelle, einen Verdacht zu äußern, ist noch immer groß.” Viele Patientinnen und Patienten würden mögliche Fehler nicht erkennen oder trauten sich nicht, sie zu melden. Vermutet ein Versicherter einen Behandlungsfehler, so liegt die Beweislast grundsätzlich bei ihm selbst. Er muss beweisen, dass tatsächlich ein Behandlungsfehler vorliegt.