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Jeder dritte Jugendliche von sexueller Belästigung im Netz betroffen

Nahezu jeder und jede Jugendliche ist laut dem Internetportal für Jugendliche „Juuuport“ im Internet bereits sexuell belästigt worden. Dabei dürfte die Dunkelziffer jedoch um ein Vielfaches höher sein, teilte das Portal am Dienstag anlässlich des „Safer Internet Days“ in Hannover mit. Die meisten Jugendlichen meldeten sexuelle Übergriffe erst gar nicht, weil sie sich dafür schämten oder weil es für sie schon normal sei.

Der „Safer Internet Day“ am 6. Februar geht auf ein 1999 von der Europäischen Kommission gestartetes Programm zurück. Ziel ist es, junge Menschen beim Surfen im Netz zu schützen. Der diesjährige Tag steht unter dem Motto „Let’s talk about Porno! Pornografie im Netz“.

In der Online-Beratung häuften sich Anfragen zu sexueller Belästigung im Internet, berichtete „Juuuport“-Scout Regina. In jüngster Zeit gehe es vor allem um „Sextortion“, also die Erpressung mit intimen Aufnahmen. Aber auch das ungewollte Empfangen pornografischer Bilder oder gewaltvoller Pornos seien Probleme, denen junge Menschen im Netz begegnen, berichtete die ehrenamtliche Beraterin.

„Juuuport“ ist eine bundesweite Online-Beratungs- und Aufklärungsplattform für junge Menschen, die Probleme im Netz haben. Die Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) überprüft den gesetzlichen Jugendmedienschutz privater Radio- und Fernsehsender und fördert die Vermittlung von Medienkompetenz, unter anderem durch „Juuuport“.

Dem Direktor der Landesmedienanstalt, Christian Krebs, zufolge kommt dem präventiven Jugendmedienschutz eine entscheidende Rolle zu, um junge Menschen vor sexueller Gewalt im Internet zu schützen. Durch gezielte Bildungsmaßnahmen und Aufklärungskampagnen könnten Jugendliche befähigt werden, sichere Online-Entscheidungen zu treffen und sich vor sexueller Ausbeutung und Belästigung zu schützen. Unerlässlich sei auch die Schaffung einer sicheren digitalen Umgebung, in der sich Jugendliche entwickeln und entfalten können.