Grund für den leichten Anstieg der Erträge sei die vom Bundesverfassungsgericht angeordnete Anpassung des Rundfunkbeitrags um 86 Cent auf 18,36 Euro pro Monat, die der Beitragsservice Anfang August 2021 umgesetzt hatte. Die neue Beitragshöhe galt 2022 erstmals für das gesamte Jahr.
An die neun ARD-Anstalten gingen insgesamt 5,97 Milliarden Euro (2021: 5,89 Milliarden Euro), an das ZDF 2,19 Milliarden Euro (2021: 2,12 Milliarden Euro). Das Deutschlandradio erhielt 250,6 Millionen Euro (2021: 243,1 Millionen Euro).
Befreiung der Rundfunkgebühren sei rückläufig
Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und der deutlich gestiegenen Inflation sei die Zahl der Personen, die aus sozialen Gründen vom Rundfunkbeitrag befreit waren, erneut gesunken, erklärte der Beitragsservice. Am 31. Dezember 2022 lag sie demnach bei 2,43 Millionen und damit um rund 2,4 Prozent unter dem Vorjahreswert (2021: 2,49 Millionen).
Corona und Ukraine-Krieg ohne Auswirkungen
Die Entwicklung folge dem deutschen Arbeitsmarkt, wo die Zahl der Empfänger von Hartz IV, das Anfang 2023 durch das Bürgergeld ersetzt wurde, erneut rückläufig war. Die Empfänger von Bürgergeld machen laut Beitragsservice rund zwei Drittel der Befreiten aus. Ebenso wie die Corona-Pandemie habe damit bislang auch der Krieg in der Ukraine keine merklichen Auswirkungen auf die Zahl der Befreiungen.
Der Rundfunkbeitrag ersetzt seit 2013 die Rundfunkgebühr, die auch „GEZ-Gebühr“ genannt wurde. Die Abgabe ist pro Monat und Haushalt fällig – egal, wie viele Menschen dort leben. Für Firmen wird der Beitrag nach der Zahl der Betriebsstätten, Mitarbeiter und Kraftfahrzeuge berechnet.