Viele Jahre waren die katholischen Christdemokraten stärkste politische Kraft in Italien. 30 Jahre nach deren Untergang debattiert ein Katholikenforum über neue politische Ansätze. Präsident und Papst sprechen zu ihnen.
Mit einer Grundsatzrede über das Thema Demokratie und Freiheit hat Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella am Mittwochnachmittag die “Sozialwoche” der italienischen Katholiken in Triest eröffnet. Bei dem Treffen von Teilnehmern aus allen Teilen des Landes betonte das Staatsoberhaupt, dass Demokratie und Freiheit kein Gegensatzpaar seien. Die Freiheit dürfe nicht im Namen der Mehrheit begrenzt werden, so Mattarella. Das Recht zur Opposition sei der “Atem der Freiheit”.
Zuvor hatte der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz in einer Ansprache betont, dass der Katholizismus in Italien sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts “nicht in der Sakristei eingeschlossen” habe. Vielmehr habe er sich stets für das Gemeinwohl des italienischen Volkes eingesetzt und werde dies auch unter den veränderten Bedingungen der Gegenwart tun.