Rund 60 israelische Intellektuelle und Friedensaktivisten haben die US-amerikanische und europäische Linke für eine nicht ausreichend klare Verurteilung der Gewalttaten der radikalislamischen Hamas kritisiert. “Zu unserer Bestürzung haben einige Elemente der globalen Linken, Personen, die bisher unsere politischen Partner waren, mit Gleichgültigkeit auf diese schrecklichen Ereignisse reagiert und manchmal sogar die Aktionen der Hamas gerechtfertigt”, heißt es laut israelischen Medien (Montag) in einem offenen Brief.
Man brauche in diesem Moment mehr denn je die Unterstützung und Solidarität der globalen Linken, die sich unmissverständlich “gegen wahllose Gewalt gegen Zivilisten auf beiden Seiten” aussprechen müsse, heißt es in dem Brief. Die Unterzeichner beklagen Reaktionen, in denen die Gewalt heruntergespielt oder sogar gefeiert sowie Israel die Schuld zugeschoben worden sei. Für Kritik sorgten unter anderem Solidaritätsbekundungen mit der Hamas an mehreren prominenten US-amerikanischen Universitäten.
Die Unterzeichneten sehen einen “beunruhigenden Trend in der politischen Kultur der globalen Linken”. Eine Legitimierung der Hamas-Gewalt gegen Zivilisten oder Entschuldigung der Angriffe komme “einem Verrat an den Grundprinzipien linker Politik” gleich.
Zu den Unterzeichnern und Unterzeichnerinnen gehören Schriftsteller wie David Grossmann und Akademiker wie die Soziologie-Professorin Eva Illouz. Darüber hinaus sind auch vier ehemalige Knessetabgeordnete aus linken Parteien beteiligt, darunter der israelisch-arabische Beduine Taleb Al-Sana.