Krankenhäuser im Gazastreifen sollen wichtiges medizinisches Gerät aus Israel erhalten. Man koordiniere die Lieferung von Brutkästen aus einem israelischen Krankenhaus nach Gaza, teilte die Armee am Dienstag über das Portal X mit. Der Zeitung “Times of Israel” zufolge sollen insgesamt 37 Brutkästen, vier Beatmungsgeräte und weiteres wichtiges medizinisches Gerät übergeben werden.
Bereits am Sonntag hatte der Leiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, auf X die dramatischen Zustände am Al-Schifa, dem wichtigsten Krankenhaus in Gaza, beklagt. Drei Tage ohne Strom, Wasser und mit schlechter Internetverbindung sowie konstantem Beschuss hätten die ohnehin schon kritischen Umstände noch verschlimmert. Das Krankenhaus könne nicht länger als solches betrieben werden.
Armee-Sprecher Daniel Hagari hatte unterdessen am Montagabend erklärt, unter dem Rantisi-Krankenhaus in Gaza sei eine Hamas-Kommandozentrale mit einer Vielzahl von Waffen und Sprengstoff gefunden worden. Die Armee habe dort auch Hinweise darauf gefunden, dass in den Gazastreifen verschleppte israelische Geiseln an diesem Ort gefangen gehalten worden seien, darunter Babyflaschen und weitere Gegenstände, die mit Geiseln in Verbindung gebracht werden. Berichte der Zeitung “Haaretz”, dass israelische Geiseln nach Armeeeinschätzungen wahrscheinlich auch im Al-Schifa-Krankenhaus festgehalten werden, bestätigte die israelische Armee auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur zunächst nicht.
Arabische Medien berichteten unterdessen, im Al-Schifa habe man begonnen, Tote innerhalb des Krankenhauses in einem Massengrab zu begraben. Demnach sollen insgesamt 179 Menschen, darunter 7 Babys und 29 Intensivpatienten, auf diese Weise beigesetzt worden sein. Quellen aus dem Krankenhaus und aus dem Gesundheitsministerium in Gaza sprachen laut Berichten von mehr als 100 Leichen im Krankenhaus.