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Israelische Aktivisten blockieren Hilfslieferungen nach Gaza

Israel will nach anhaltender internationaler Kritik mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen ermöglichen. Doch damit sind nicht alle einverstanden. Eine radikale Gruppe stellt sich quer.

Drei Stunden lang haben rechtsgerichtete Aktivisten in Israel am Donnerstag humanitäre Hilfe auf dem Weg nach Gaza blockiert. Sie besetzten laut israelischen Medienberichten den Grenzübergang Nitzana zu Ägypten, über den Hilfslieferung zunächst nach Israel kommen. Dort werden sie einer Sicherheitskontrolle unterzogen und dann in den Gazastreifen transportiert.

Die Demonstranten der Organisation Tzav-9 sind dagegen, Hilfslieferungen nach Gaza zu schicken; dies halte die palästinensische Terrororganisation Hamas davon ab, einem Abkommen über die Freilassung von Geiseln zuzustimmen. Militär und Polizei lösten die Blockade schließlich gewaltsam auf.

Unterdessen bestätigte die israelische Armee erneut, mehr Hilfslieferungen nach Gaza ermöglichen zu wollen. Dazu solle ein neuer Güterübergang zwischen Israel und dem nördlichen Gazastreifen gebaut werden. “Wir bauen den Northern Crossing, einen neuen Landübergang von Israel in den nördlichen Gazastreifen, damit mehr Hilfe direkt an die Zivilbevölkerung in den Gebieten fließen kann, die für Lastwagen bisher nur schwer zugänglich waren”, sagte Armeesprecher Daniel Hagari.

Die Armee arbeite auch mit internationalen Partnern zusammen, um Hilfe über den israelischen Hafen Aschdod nach Gaza zu bringen. Zuvor hatte bereits Verteidigungsminister Yoav Gallant gesagt, es gebe den Plan, “Gaza mit Hilfsgütern zu überschwemmen”. Vorausgegangen war deutliche Kritik von US-Präsident Joe Biden an den humanitären Zuständen im Gazastreifen wegen des anhaltenden Nahost-Kriegs.