Die in Spanien regierenden Sozialisten zählen international zu den schärfsten Kritikern Israels. Immer wieder kommt es wegen des Gaza-Kriegs zu diplomatischen Eklats. Nun ist ein weiterer Tiefpunkt erreicht.
Die wegen des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen angespannten diplomatischen Beziehungen zwischen Spanien und Israel verschlechtern sich weiter. Wie die Zeitung “El País” (Freitag) meldet, bestellte die spanische Regierung nun aus Protest den Geschäftsführer der israelischen Botschaft in Madrid ein.
Vorausgegangen war ein Posting der Botschaft auf der Online-Plattform X. In diesem warf die diplomatische Vertretung Spanien einen “antiisraelischen Kreuzzug” vor. Vor allem die Haltung des sozialistischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez zum Nahost-Konflikt wurde kritisiert.
Dieser hatte seine europäischen Amtskollegen jüngst aufgefordert, ein 2000 in Kraft getretenes EU-Israel-Abkommen zur Vertiefung der gegenseitigen Beziehungen auszusetzen. Als Grund nannte er Menschenrechtsverletzungen der israelischen Armee im Gaza-Krieg. Die EU-Staaten folgten dem Aufruf von Sánchez allerdings nicht. Spanien stehe “leider auf der falschen Seite der Geschichte”, ließ Israels Botschaft daraufhin verlauten.
Spanien zählt seit Beginn des Gaza-Kriegs zu den schärfsten Kritikern der israelischen Regierung. Die Reaktion auf den Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 sei unverhältnismäßig und rechtswidrig – Leidtragender sei die palästinensische Zivilbevölkerung, argumentiert Madrid. Gleich zu Beginn der israelischen Militäroffensive stellte Spanien sämtliche Rüstungsexporte in das Land ein.