Die Lage im von Israel besetzten Westjordanland bleibt angespannt. Die israelische Armee setzte ihre Operationen gegen mehrere palästinensische Orte auch am Mittwoch fort. Palästinenser beklagen große Zerstörung.
Die israelische Armee setzt ihre Operation “Eiserne Wand” gegen verschiedene palästinensische Orte im besetzten Westjordanland fort. Das Flüchtlingslager Tulkarem, in dem nach UN-Angaben rund 28.000 palästinensische Flüchtlinge registriert sind, wurde laut Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa (Mittwoch) bis auf wenige Familien geräumt. Bei den seit zehn Tagen anhaltenden israelischen Angriffen auf das Lager und die gleichnamige Stadt seien die Infrastruktur des Lagers sowie zahlreiche öffentliche und private Gebäude zerstört worden.
In Dschenin hielten die israelischen Kampfhandlungen nach palästinensischen Angaben auch am 16. Tag an. Der lateinische Pfarrer von Dschenin, Amer Jubran, sagte auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), die Lage vor Ort sei sehr schwierig. Die israelische Zerstörung von Häusern in Dschenin halte an. Gleichzeitig seien zahlreiche israelische Checkpoints in dem Gebiet geschlossen.
Anhaltende israelische Militärrazzien gab es laut Wafa-Bericht auch in Tamoun nahe der Stadt Tubas sowie im Flüchtlingslager Al-Faraa. Dort habe sich die humanitäre Lage verschärft, nachdem die Wasserversorgung abgeschnitten worden sei.
Am Dienstag waren bei einem Terrorangriff an einem israelischen Checkpoint nahe der palästinensischen Stadt Tubas zwei Soldaten getötet und mehrere weitere verletzt worden. Der Generalstabschef der Armee, Herzi Halevi, sagte bei einem Ortsbesuch, Israel werde “die Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung verstärken und auf weitere Gebiete ausdehnen”.
Die israelische Armee konzentriert sich laut einer Erklärung von Dienstagabend bei den seit Januar anhaltenden Antiterroroperationen auf die palästinensischen Städte Dschenin und Tulkarem sowie das nördliche Jordantal. Dabei seien bisher rund 55 Terroristen getötet und weitere 380 festgenommen worden. Zudem seien “zahlreiche Waffen, darunter Gewehre, Handfeuerwaffen und große Mengen Sprengstoff”, gefunden worden.