Bisher waren strengreligiöse Juden in Israel de facto von der Wehrpflicht ausgenommen, was seit Jahren für Streit sorgt. Ab Sonntag sollen weitere 7.000 von ihnen in die Armee eingezogen werden.
7.000 strengreligiös-jüdische Männer werden demnächst in die israelische Armee eingezogen. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz gab am Freitag grünes Licht für den Schritt, wie sein Büro mitteilte. Die Einzugsbefehle sollen ab Sonntag schrittweise verschickt werden.
Katz kündigte an, mit allen Parteien nach einer einvernehmlichen Lösung zu suchen, die eine “echte Integration der Ultraorthodoxen” in die Armee gewährleiste, die Last der aktiven Soldaten sowie Reservisten reduziere sowie gleichzeitig die Welt der Thora bewahre.
Am Mittwoch hatte die israelische Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara den sofortigen Einzug von 7.000 ultraorthodoxen Männern (Haredim) gefordert. Haredim sind seit der Staatsgründung Israels für das Studium der religiösen Schriften von der allgemeinen Wehrpflicht de facto befreit. Diese Ausnahmeregelung war bereits vor Jahren vom Obersten Gericht des Landes als verfassungswidrig erklärt worden. Am Streit um die Wehrpflicht von Haredim war Ende 2018 die damalige Regierungskoalition zerbrochen.