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Israel gedenkt der Opfer des Hamas-Angriffs vor einem Jahr

Mit zahlreichen Aktionen wird in Israel an den terroristischen Überfall der Hamas vom 7. Oktober 2023 erinnert. Familien der verbliebenen Geiseln nutzen den Jahrestag, um eine Freilassung ihrer Angehörigen zu fordern.

In Israel haben die Gedenkfeiern für die Opfer des Hamas-Terrorangriffs vom 7. Oktober 2023 begonnen. Seit Sonntagabend versammeln sich landesweit Menschen zu verschiedenen Trauerfeiern. Die offizielle staatliche Zeremonie wird ab Montagnachmittag auf Hebräisch, Englisch und Spanisch durch mehrere Sender sowie im Internet übertragen. Die Planungen waren von Angehörigen der Opfer und Geiseln kritisiert worden.

In Re’im am Gazastreifen versammelten sich in den frühen Morgenstunden unter anhaltenden Artilleriegeräuschen trauernde Familien auf dem Gelände des Supernova-Musikfestivals, wo vor einem Jahr mindestens 364 Menschen getötet worden waren. Weitere Veranstaltungen fanden im Umkreis des Geländes statt. Familien aus dem Kibbuz Nir Oz, wo Hamas-Terroristen ein Massaker anrichteten, trafen sich in der südisraelischen Stadt Kirjat Gat, um von dort in einem Autokorso nach Nir Oz zu fahren. Auch dort war eine Gedenkfeier geplant.

Das “Forum der Geisel- und Vermisstenfamilien” lud indes zu einem Protestzug unter dem Titel “Weckruf” zur Jerusalemer Residenz von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ein. Um 6.29 Uhr markierten laut der Mitteilung Sirenen den Beginn des Angriffs vor einem Jahr. Es sei unvorstellbar, dass ein Jahr nach dem Überfall mit mehr als 1.200 Toten weiterhin 101 Geiseln aus 24 Nationen und fünf Religionen in Hamas-Gewalt seien. Die Angehörigen-Organisation sprach von einer humanitären Krise und forderte sofortiges Handeln, um die verbliebenen Geiseln zurückzubringen.

Israels Präsident Isaac Herzog hatte am Sonntag angekündigt, in den nächsten drei Tagen 26 Orte und Armeestützpunkt zu besuchen, die Ziele des Angriffs geworden waren. Er werde an jedem Ort einen Kranz niederlegen, Gedenkkerzen entzünden und für die Rückkehr der Geiseln und die Sicherheit der Soldaten beten.