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Islamkolleg befürwortet Stiftung für Moscheegemeinden

Das Deutsche Islamkolleg in Osnabrück hat den Vorschlag des CDU-Politikers Jens Spahn zu einer alternativen Auslandsfinanzierung von Moscheegemeinden ausdrücklich begrüßt. „Es ist unumgänglich, eigene Ideen und Vorschläge zu entwickeln, um eine Auslandsfinanzierung deutscher Imame ernsthaft einzudämmen“, sagte der Vorsitzende des Islamkollegs, Samy Charchira, am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Spahn hatte gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag) angeregt, eine Bundesstiftung für deutsche Moscheegemeinden zu gründen.

Die Stiftung soll dem Vorschlag nach Gemeinden finanziell unterstützen, die von in Deutschland ausgebildeten Imamen geleitet werden und eine transparente Kinder- und Jugendarbeit anbieten. Die Finanzierung soll Spahn zufolge so lange laufen, bis die Gemeinden sich selbst tragen könnten.

Charchira, der für die Grünen im Düsseldorfer Stadtrat sitzt, kritisierte, dass es in der politischen Debatte bislang an konkreten Vorschlägen mangele, die eine fundierte Diskussion ermöglichten. „Fragen bezüglich der Rahmenbedingungen, der handelnden Akteure, des Stiftungsvolumens und anderer relevanter Aspekte müssen sorgfältig diskutiert und ausgearbeitet werden.“

Ob eine Bundesstiftung auch die Verantwortung für freie Kinder- und Jugendarbeit übernehmen könne, sei fraglich, warnte Charchira. Dieser Aufgabenbereich liege hauptsächlich im kommunalen Raum und könne eine solche Stiftung überfordern. Indes betonte der Vorsitzende des Islamkollegs: „Insbesondere in Bereichen wie soziale Teilhabe, Jugendschutz vor Radikalisierung und Mitgestaltung unserer Wohlfahrtspflege bleibt ein muslimischer Beitrag unerlässlich.“