Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) lädt zu einem internationalen Kongress zur Rolle der Vernunft ein. Anlässlich des 300. Geburtstags und des 220. Todestages des Philosophen Immanuel Kant (1724-1804) veranstaltet die Hochschule vom 11. bis 14. Februar eine Tagung zum Thema „Formen der Rationalität – Kant und die Moderne“. Im Zentrum der rund 40 Beiträge soll Kants Konzeption der Vernunft stehen, wie die Universität am Donnerstag in Halle mitteilte.
Auf dem Programm stehen den Angaben zufolge zahlreiche Vorträge internationaler Referentinnen und Referenten. Dabei spiele die Universität Halle sowohl für Kants Philosophie als auch für deren Rezeption eine große Rolle, hieß es. Zu Kants Zeiten hätten etwa Philosophen wie Christian Wolff (1679-1754), Alexander Gottlieb Baumgarten (1714-1762) und Georg Friedrich Meier (1718-1777) an der Universität Halle gelehrt, die für Kants Arbeiten von zentraler Bedeutung gewesen seien. Zudem habe der Philosoph Hans Vaihinger 1904 in Halle die Kant-Gesellschaft gegründet.
Laut dem Kant-Forscher Heiner F. Klemme von der Uni Halle beschäftigte sich Immanuel Kant in seiner Philosophie mit der Frage, ob und wie verschiedene Bereiche unseres Denkens, Fühlens und Handelns rationalisierbar sind. Dabei gehe es um Fragen wie „Was kann ich wissen?“, „Was darf ich hoffen?“ oder „Was ist der Mensch?“. Kant gebe darauf keine erschöpfenden Antworten, sondern zeige, wie die Vernunft Ausgangspunkt und Orientierung sein könne, sagte Klemme. Das mache ihn und seine Ideen auch für die heutige Zeit relevant.