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Insolvenz abgewendet: Diakonie Passau wird Tochter des DW Traunstein

Die Diakonie Passau bleibt als Einrichtung der Freien Wohlfahrtspflege erhalten. Eine Insolvenz konnte nach einem einjährigen Verfahren in Eigenverwaltung abgewendet und der Sozialträger saniert werden, sagte die geschäftsführende Diakonie-Vorständin Sabine Aschenbrenner am Montag in Passau. Ab 1. Januar kommenden Jahres werde der Betrieb von einer neu gegründeten Diakonie Passau gGmbH unter dem Dach des Diakonischen Werks (DW) Traunstein fortgesetzt.

Die Passauer Diakonie werde damit eine hundertprozentige Tochter des Diakonischen Werkes Traunstein, das mit rund 1400 Mitarbeitenden in etwa 60 Dienststellen zu den größten Sozialunternehmen in der Region Südostbayern gehört. Mit diesem Schritt sei der Sozialträger künftig wirtschaftlich „handlungsfähiger und resilienter“ aufgestellt, erläuterte der Sanierungsexperte und Diakonie-Berater Klaus Ziegler.

Der Standort Passau könne dadurch ebenso erhalten bleiben wie die Bereiche soziale Beratung, ambulanter Pflegedienst, sozialpsychiatrischer Dienst mit Betreutem Wohnen sowie Beratungsstellen für Flüchtlinge und Migranten. Auch die überwiegende Zahl der aktuell rund 60 Arbeitsplätze blieben bestehen.

Im November 2023 hatte die Diakonie Passau wegen drohender Zahlungsunfähigkeit das Insolvenzverfahren beantragt. Hauptproblem des Sozialträgers seien die zuschussfinanzierten Arbeitsbereiche wie Beratungsstellen gewesen, die einen hohen Anteil der Gesamtausgaben ausmachten. Zehn Prozent davon habe die Diakonie aus eigenen Mitteln bestreiten müssen, „für Ausgaben, die der Staat an den Sozialträger delegiert hatte“, erläuterte Sanierungsexperte Ziegler. (00/3975/16.12.2024)