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Insel Usedom: Richtfest für künftiges Dorfzentrum in Liepe

Für das Vorhaben, die 175 Jahre alte, zuvor einsturzgefährdete Pfarrscheune in Liepe auf der Insel Usedom (Landkreis Vorpommern-Greifswald) zu einer Begegnungsstätte für das Dorf umzubauen, ist am Donnerstag Richtfest gefeiert worden. Dazu hatte die evangelische Kirchengemeinde Morgenitz alle Interessierten eingeladen, wie der pommersche Kirchenkreis vorab mitgeteilt hatte. Die Sanierung begann den Angaben zufolge im Juli. Bis Ende 2025 sollen für die Außenhülle etwa 240.000 Euro verbaut werden. Inklusive des Innenausbaus werde das Vorhaben voraussichtlich 700.000 Euro kosten, hieß es.

Die Idee hinter dem Projekt sei, dass alle Platz finden sollen: vom Jugendtreff bis zur Senioren-Gymnastik, von der Line-Dance-Gruppe bis zum Dorfkino, von Vortragsveranstaltungen bis zu Trauerkaffee, Vereinsversammlungen, runden Geburtstagen und Hochzeitsfeiern, hieß es. Deswegen seien zwischen der Kirchengemeinde Morgenitz als Bauherrin Kooperationsvereinbarungen mit verschiedenen Vereinen und Organisationen der ganzen Region geschlossen worden, informierte Ute Tenkhof vom Förderverein „Dorfkirchen am Lieper Winkel“. Die Kirchengemeinde werde zudem unterstützt von Ehrenamtlichen des Fördervereins und vom Bau-Ausschuss „Pfarrhof retten“.

Ende Juli hatte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (Bonn) mitgeteilt, dass sie für die Instandsetzung der Pfarrscheune in Liepe dank zahlreicher zweckgebundener Spenden 20.000 Euro bereitstellt. Der Pfarrhof in Liepe ist laut Stiftung ein größtenteils noch vollständig erhaltenes, beispielhaftes Pfarrhofensemble mit Hauptgebäude, Nebengelass und Pfarrgarten.

Gebaut worden sei mit regionalen Materialien und Gestaltungsbesonderheiten, die an den Türblättern, Kastenfenstern, der Innenbemalung und den Fußbodenfliesen als kaum überformt erkennbar seien, hieß es von der Stiftung. Deshalb sei die Anlage orts-, bau- und kunstgeschichtlich ein Beispiel für einen Profanbau der norddeutschen Kulturlandschaft mit ortsbildprägendem Zeugniswert.