Für Straßenmagazine wird es schwieriger, ihre Hefte in Innenstädten unter die Leute zu bringen. Es gebe immer mehr Leerstand in den Einkaufsmeilen, sagte Alisa Müller, Chefredakteurin des Nürnberger Sozialmagazins „Straßenkreuzer“, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Doch seien die Verkäuferinnen und Verkäufer darauf angewiesen, an Orten zu stehen, wo Menschen sind. „Viele wollen inzwischen lieber vor Supermärkten in anderen Stadtteilen verkaufen“, sagte Müller.
Der Vorteil von Straßenzeitungen sei, dass man mobil ist und die Verkaufsorte anpassen kann. Dass ihre Leute eher aus den Innenstädten weggehen, sei ein Symptom der aktuellen Entwicklung, aber kein großes Problem. Wichtig neben dem Standort sei die Verlässlichkeit der Verkäuferinnen und Verkäufer. „So gewöhnen sich die Leute, die regelmäßig dort vorbeikommen, an die Menschen, und es entsteht eine Art persönliche Beziehung“, sagte Müller.
Sinkende Verkaufszahlen von Stadtmagazinen
Dennoch sinken die Verkaufszahlen des seit 30 Jahren erscheinenden „Straßenkreuzers“ in Nürnberg seit einigen Jahren. „Dabei spielen aber eher die gestiegenen Preise eine Rolle“, sagte die Chefredakteurin. Wegen der Inflation und hoher Papierpreise hat das Magazin seinen Verkaufspreis angehoben auf derzeit 2,70 Euro. „Viele Menschen spüren im Moment auch eine allgemeine Verunsicherung, mit den ganzen Krisen.“ Deswegen sitze das Geld oft nicht mehr so locker.
Der „Straßenkreuzer“ erscheint nach eigenen Angaben elfmal im Jahr mit jeweils 12.000 bis 18.000 Exemplaren.