Seit Jahren führt eine der wichtigsten Migrationsrouten im Mittelmeer über Italien. In Rom hat nun der Innenminister Zahlen vorgelegt, die einen erfolgreichen Einsatz gegen illegale Einwanderung beweisen sollen.
Die Zahl der Migranten, die über das Mittelmeer nach Italien kommen, ist laut Angaben der italienischen Regierung in diesem Jahr deutlich zurückgegangen. Innenminister Matteo Piantedosi (parteilos) bewertete dies am Donnerstag in einer öffentlichen Videoschalte mit Führungskräften der Sicherheitsorgane im ganzen Land als einen Erfolg der Regierung Meloni.
Laut Piantedosi ging die Zahl der an Italiens Küsten gelandeten Migranten in diesem Jahr bis Juli um 62 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Dazu hätten vor allem bilaterale Vereinbarungen mit Tunesien und Libyen beigetragen. Aus Tunesien seien 50.000 Menschen weniger nach Italien aufgebrochen, aus Libyen 13.000. Zudem seien 9.000 Menschen über sogenannte freiwillige Rückführungsprogramme wieder in ihre Herkunftsländer gebracht worden. Außerdem hätten die Polizeikräfte 118 mutmaßliche Menschenhändler festgenommen.
Der Rückgang hat sich laut dem Minister vor allem auf der weit südlich gelegenen Mittelmeerinsel Lampedusa bemerkbar gemacht. Dort seien nach 58.000 Menschen im ersten Halbjahr 2023 im laufenden Jahr nur noch 21.000 Menschen gelandet. Unterdessen hat die Migration über die anderen Mittelmeerrouten laut Piantedosi stark zugenommen. So sei auf der westlichen Route, die meist über Spanien führt, ein Zuwachs um 150 Prozent verzeichnet worden.