Eine Petition appelliert an Bischöfe, sich in Schmerzensgeldverfahren zu Missbrauch nicht auf Verjährung zu berufen. 80.000 Unterstützer haben bereits unterzeichnet. Nun starten Betroffenenvertreter eine weitere Aktion.
Betroffeneninitiativen haben eine Postkartenaktion gegen die Verjährung bei Schmerzensgeldprozessen in Fällen von Missbrauch durch katholische Priester gestartet. Die Initiative “Eckiger Tisch” und das Aktionsbündnis der Betroffeneninitiativen rufen damit dazu auf, an deutsche Bischöfe und Ordensobere zu appellieren, Verantwortung für begangene Taten zu übernehmen. Sie sollten sich nach Jahrzehnten der Vertuschung und des systematischen Täterschutzes in Verfahren um Schmerzensgeld vor Zivilgerichten nicht auf Verjährung berufen.
Der “Eckige Tisch” hatte dazu im Oktober auch eine Petition gestartet. Sie wurde bislang rund 78.000 Mal unterzeichnet. Die Petition fordert Verhandlungen über eine transparente, faire und von der Kirche unabhängige Entschädigungslösung für die Opfer sexuellen Kindesmissbrauchs.
Die Postkartenaktion steht im Kontext des Europäischen Tags zum Schutz von Kindern vor sexueller Gewalt am 18. November. An dem Tag plant der Betroffenenrat Aachen zusammen mit elf katholischen Verbänden eine Demonstration auf dem Münsterplatz in Aachen.