Tode durch Stromschläge sind in Indien alltäglich. Laut Behörden sterben jährlich fast 11.000 Menschen durch den Kontakt Elektrizität. Nun traf es einen katholischen Priester am Nationalfeiertag.
Der Pfarrer einer katholischen Gemeinde im indischen Bundesstaat Kerala hat beim Einholen der Nationalflagge einen tödlichen Stromschlag erlitten. Pater Kudilil Mathew (30), Priester der Mulleria Infant Jesus Kirche in der Stadt Kasaragod, erhielt den Schlag laut Medienberichten (Freitag), als der Fahnenmast aus Metall sich zur Seite neigte und mit einer Stromleitung in Berührung kam.
Nach Angaben der Kirche hatte sich die Flagge beim Einholen am Abend in der Stange verfangen. Nachdem es dem Priester nicht gelungen sei, das Fahnentuch zu lösen, habe er versucht, mit Hilfe eines zweiten Priesters den Mast anzuheben. Dieser habe sich dann zur Seite geneigt und sei mit einem Hochspannungskabel in Berührung gekommen. Pfarrer Kudilil habe den Stromschlag nicht überlebt. Der 28 Jahre alte Priester Sebin Joseph sei mit Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert worden.
Der tragische Vorfall ereignete sich am Nationalfeiertag, dem 15. August. An diesem Datum im Jahr 1947 entließ die Kolonialmacht Großbritannien ihre Kronkolonie Indien in die Unabhängigkeit.
Die häufigsten Ursachen in Indien für Todesfälle durch Stromschlag sind Kurzschlüsse, durch Überschwemmungen und Nässe beschädigte Stromleitungen sowie durch schlecht konstruierte Strommasten. Darüber hinaus sind lose hängende Stromleitungen ein häufiger Anblick auf Indiens Straßen und damit ein großes Unfallrisiko bei religiösen Prozessionen.
Experten zufolge könnte die Verlegung der Kabel unter die Erde das Unfallrisiko stark reduzieren. Die Energieversorger in Indien lehnen dies jedoch üblicherweise als zu teuer ab.