Das Oberste Gericht von Chhattisgarh hatte Ende Oktober entsprechende Schilder als verfassungskonform erklärt. Der indische Bundesstaat wird von der hindu-nationalistischen Partei BJP regiert.
Im indischen Bundesstaat Chhattisgarh untersagen Verbotsschilder Christen den Zutritt zu Dörfern. Die Syro-Malabarische Kirche kritisierte die entsprechende Zustimmung des Obersten Gerichts von Chhattisgarh. “Diese Schilder, die eine Gruppe von Menschen zu Bürgern zweiter Klasse degradiert, sind die spaltendste Grenze, die das Land seit der Teilung Indiens erlebt hat”, hieß es am Montag in einer Erklärung auf deren Facebookseite.
Die Kirche forderte eine Aufhebung des Justizurteils vor Indiens Oberstem Gericht. “In einem Land, in dem Lynchmobs, Mörder, Verfolger von Dalit und Adivasi sowie diejenigen, die Zwangskonversionen im Rahmen der ‘Ghar Wapsi’-Bewegung durchführen, nicht verboten sind, muss dieses Urteil vor dem Obersten Gerichtshof angefochten werden.”
Dalit sind in Indien die unterste Kaste; Adivasi ist der Sammelbegriff für die Stämme der Ureinwohner. “Ghar wapsi” – wörtlich übersetzt “Heimkehr” – ist eine Kampagne radikaler Hindus zur Zwangskonvertierung von Angehörigen anderer Religionen zum Hinduismus. In der Ideologie der Hindunationalisten waren ursprünglich alle Inder Hindus. Rund 45 Prozent der fünf Millionen Einwohner Chhattisgarhs sind Dalit und Adivasi.
Die in Kerala ansässige Syro-Malabarische Kirche ist eine der größten und einflussreichsten katholischen Ostkirchen Indiens. Mehr als 18 Prozent der 35 Millionen Einwohner Keralas sind Christen. In Chhattisgarh hingegen sind Christen mit einem Bevölkerungsanteil von zwei Prozent eine kleine Minderheit. Der indische Bundesstaat wird von der hindu-nationalistischen Partei BJP regiert.