Im kommenden Jahr amtieren im Göttinger Ortsteil Nikolausberg erneut drei Kinderbischöfinnen. Tamy, Sophia und Cosima werden am 7. Dezember bei einem Gottesdienst in der evangelischen Gemeindekirche St. Nikolaus in ihr Amt eingeführt, berichtete die „Bischofspatin“ Tina Garea Rodriguez am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Gleichzeitig wollen die jetzigen Kinderbischöfinnen Margo, Carolin und Lene der Gemeinde ihren Tätigkeitsbericht für das ablaufende Jahr vorstellen.
In Nikolausberg sind bereits seit 1999 Kinderbischöfinnen und Kinderbischöfe im Amt, die ersten drei wurden von der damaligen Landesbischöfin Margot Käßmann eingesetzt. Mit ihrer Ernennung will die Kirchengemeinde eine alte Tradition neu beleben: Die Kinderbischöfe wirken nach dem Vorbild des Heiligen Nikolaus, Bischof von Myra, und engagieren sich im Ort für die Belange der Kinder.
Sie werden von der Grundschule Nikolausberg, dem örtlichen Sportverein und der Kirchengemeinde vorgeschlagen. Die Amtszeit dauert ein Jahr, kann jedoch um ein weiteres Jahr verlängert werden. Während ihrer Amtszeit werden sie von zwei Patinnen oder Paten begleitet.
Carolin, Margo und Lene hätten sich in diesem Jahr auf verschiedene Weise für die Kinder in Nikolausberg eingebracht, sagte Garea Rodriguez. Beim Sommerfest des Ortes hätten sie einen eigenen Stand für Kinder betrieben: „Dort wurde fleißig am Glücksrad gedreht, und je nach Haltestelle durfte entweder ein Rätsel gelöst, eine Mutprobe bestanden oder sich beim Sackhüpfen und Dosenwerfen ausgetobt werden.“ Auch beim Nikolausberger Oktobermarkt sei der Stand der Kinderbischöfinnen gut besucht worden. Zudem hätten Lene, Carolin und Margo Kindergottesdienste und eine „Kinderkirche“ mitgestaltet.
In der Vergangenheit setzten sich Nikolausberger Kinderbischöfe etwa für Verkehrsberuhigung oder für Geschwindigkeitskontrollen in Nikolausberg ein. Sie erreichten bei den Verantwortlichen, dass die Situation auf Spielplätzen verbessert und an den Fußball-Toren auf dem Schulhof Netze angebracht wurden. 2024 erstellten die Kinderbischöfe unter anderem Plakate mit Alltagstipps zum Umweltschutz und hängten diese in Nikolausberg und bei verschiedenen Aktionen auf.
Vier ehemalige Kinderbischöfe waren in diesem Jahr zum Kirchentag in Hannover eingeladen. Sie sprachen dort mit anderen Kindern in einer Podiumsdiskussion zum Thema „Kinder, Krisen, Kurve kriegen – was passiert in meiner Welt!“ und brachten die Ergebnisse anschließend in eine Podiumsrunde mit Erwachsenen ein.