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“In erster Linie ist das eine Kommunikationsaufgabe”

Die bisherige Schwabacher Dekanin Berthild Sachs wird ab 1. März 2025 die neue Regionalbischöfin im Kirchenkreis Bayreuth. Sie wird Nachfolgerin von Dorothea Greiner, die zum 31. Oktober in den Ruhestand gegangen ist. Im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) blickt Sachs auf die anspruchsvolle Zeit, die sie erwartet.

epd: Frau Sachs, was reizt Sie am Amt der Regionalbischöfin?

Berthild Sachs: Mich reizt in so einer Phase von unglaublichen Veränderungen, wo wir noch gar nicht wissen, wie die künftige Gestalt der Landeskirche aussehen wird, mitzugestalten und mit darüber nachzudenken, welche Wege gangbar sind. Wir werden weniger Hauptamtliche und weniger Kirchensteuereinnahmen haben. Darüber nicht den Mut zu verlieren, sondern weiterhin auszustrahlen, was uns wichtig ist – dass wir befreite Christenmenschen sind, die auch für andere da sind und eine Rolle in der Gesellschaft spielen, das ist mir so wichtig. Ich freue mich, dass ich das jetzt auf der Ebene von Kirchenleitung und Kirchenkreis versuchen kann.

epd: Im Kirchenkreis stehen einige strukturelle Veränderungen an. Dekanate fusionieren und auch die Gesamtzahl der Kirchenkreise in der Landeskirche wird verringert. Wie gehen Sie das an?

Sachs: Ich schätze zunächst sehr, was in diesem Kirchenkreis schon da ist. Das sind die vorhandenen Überlegungen zur Strukturveränderung, aber ich schätze auch, was Frau Greiner an geistlich-strukturellem Fundament gelegt hat. Da gibt es eine Seelsorgestiftung, eine Förderstiftung für die Hochschule für Kirchenmusik, ökumenische Angebote. Was das Kernprofil ausmacht, ist da sehr gut gepflegt und angelegt worden. Das muss weitergehen, auch wenn sich Strukturen verschlanken. Mir war schon immer wichtig, dass Kooperationen aufgebaut werden und sich mit Leben füllen. Am Ende muss alles einen Mehrwert haben. Das will ich gut mit den Gremien und den betroffenen Menschen entwickeln und niemandem etwas überstülpen. In erster Linie ist das auch eine Kommunikationsaufgabe.

epd: Die Suche nach einer neuen Leitung für den Kirchenkreis Bayreuth hat lange gedauert. Ein bereits feststehender neuer Regionalbischof hat einen Tag später wieder zurückgezogen, und es gab eine Diskussion um Frauen in Leitungspositionen. Wie wirkt diese Vorgeschichte für Sie nach?

Sachs: Ich freue mich, dass es jetzt ganz offensichtlich zur allgemeinen Zufriedenheit ausgegangen ist. Das habe ich gestern Abend im Gespräch mit den Kirchenkreissynodalen sehr gespürt, und das spüre ich jetzt auch bei den Rückmeldungen, die bei mir ankommen. Die Diskussion über eine Frauenquote in Leitungsämtern ist ja auch durch Bayreuth angeregt worden. Aber als „Quotenfrau“ fühle ich mich nicht. Ich bringe mit, was man dafür braucht. Bei der ersten Bewerbungsrunde war es für mich keine Option, mich zu bewerben, weil ich hier in Schwabach wirklich gebraucht wurde. Deshalb freue ich mich, dass ich noch mal die Gelegenheit hatte zu überlegen, ob ich für die Aufgabe bereit bin und mich dafür entscheiden konnte. (00/3685/20.11.2024)