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Immer weniger Jugendliche wegen Alkohol im Krankenhaus

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die wegen akuter Alkoholvergiftung stationär im Krankenhaus behandelt werden müssen, geht in Deutschland weiter zurück. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte, waren im Jahr 2022 gut 11.500 junge Menschen im Alter von 10 bis 19 Jahren wegen akuten Alkoholmissbrauchs stationär in einer Klinik. Das waren 1,3 Prozent weniger als im Jahr 2021 (11.700 Fälle) und 43,1 Prozent weniger als vor Ausbruch der Covid-19-Pandemie im Jahr 2019 (20.300 Fälle).

Damit sind die Fallzahlen das dritte Jahr in Folge gesunken und erreichten 2022 den niedrigsten Stand seit 2001. Damals wurden rund 11.500 Kinder und Jugendliche von 10 bis 19 Jahren wegen akuter Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt. Zum Vergleich: Den Höchstwert gab es im Jahr 2012 mit rund 26.700 Behandlungsfällen in dieser Altersgruppe.

Schon im ersten Jahr der Pandemie kamen nach Angaben der Statistiker aufgrund abgesagter Feste, geschlossener Lokale und Kontaktbeschränkungen deutlich weniger Menschen wegen Alkoholmissbrauchs in ein Krankenhaus. Dieser Trend setzte sich auch in den beiden Folgejahren fort. Demografische Effekte spielen beim Rückgang der Zahlen im langfristigen Vergleich ebenfalls eine Rolle.

Auch über alle Altersgruppen hinweg gab es 2022 mit 68.700 Fällen 0,9 Prozent weniger Krankenhausbehandlungen wegen akuter Alkoholvergiftung als im Jahr 2021 (69.300 Fälle) und knapp ein Drittel (31,4 Prozent) weniger als 2019 (100.100 Fälle).

Trotz sinkender Fallzahlen ist das Risiko einer Alkoholvergiftung bei Jugendlichen nach wie vor besonders groß: In der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen wurden auch 2022 mit knapp 9.700 die meisten Fälle verzeichnet. Danach folgen die 50- bis 54-Jährigen mit 6.500 Fällen. Bei den 10- bis 14-Jährigen waren es 1.900 Fälle.

Die Daten weisen auch auf Unterschiede zwischen den Geschlechtern hin. Im Jahr 2022 mussten rund 48.000 Männer über alle Altersgruppen hinweg wegen Alkoholmissbrauchs ins Krankenhaus, das waren 69,8 Prozent aller Fälle. Dabei liegt der Männeranteil über alle Altersgruppen, ausgenommen in der Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen, deutlich über dem Anteil der Frauen. In der Altersgruppe der 45- bis 49-Jährigen ist der Unterschied mit einem Männeranteil von 76,1 Prozent am stärksten ausgeprägt.