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Immanuel Kant

Immanuel Kant gilt als einer der weltweit bedeutendsten Philosophen der Neuzeit und der wichtigste Philosoph der deutschen Aufklärung. Vor 300 Jahren, am 22. April 1724, wurde er in bescheidenen Verhältnissen in Königsberg geboren.

Kant, der im Ruf steht, ein äußerst geregeltes, von rigiden Routinen geprägtes Leben geführt zu haben, verbrachte mehr als 70 Jahre seines Lebens in der preußischen Residenzstadt Königsberg, an deren Universität er unter anderem die Fächer Logik, Moralphilosophie sowie natürliche Theologie und Naturrecht unterrichtete.

Mit seiner “Kritik der reinen Vernunft” (1781), aber auch mit den Werken “Kritik der praktischen Vernunft” (1787) und “Kritik der Urteilskraft” (1790) läutete er einen Wendepunkt in der Philosophiegeschichte ein. Dabei suchte er Antworten auf die vier grundlegenden Fragen: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Und Was ist der Mensch?

Kant gilt als Vordenker der Aufklärung. In einem 1784 erschienenen Aufsatz definierte er die Aufklärung als “Ausgang des Menschen aus selbstverschuldeten Unmündigkeit”. Mit dem Satz “Sapere aude” (Deutsch: “Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen”) forderte er dazu auf, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen und bestehende Autoritäten und ihre Vorgaben zu hinterfragen. Auch die Religion stellte er in Frage; einen Beweis für die Existenz Gottes sah er nicht – allerdings auch keinen Beweis für die Nichtexistenz.

Mit dem von ihm formulierten Kategorischen Imperativ forderte er die Menschen auf, jederzeit so zu handeln, dass man daraus ein für alle geltendes Gesetz ableiten kann. Im Volksmund wurde daraus das Sprichwort abgeleitet: “Was du nicht willst, dass man dir tut – das füg auch keinem andren zu.” 1804 starb Immanuel Kant im Alter von 79 Jahren in seiner Geburtsstadt Königsberg.