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Im Kongo Hunderttausende von humanitärer Hilfe abgeschnitten

Die Kämpfe im Osten Kongos gehen weiter. Aufgrund der Sicherheitslage können Helfer viele Notleidende nicht erreichen. Nach Einschätzung des Flüchtlingshilfswerks UNHCR wird sich die Krise noch verschlimmern.

Im Konflikt im Osten des Kongo verschärft sich nach UN-Angaben die humanitäre Krise. Viele Menschen flöhen in Gebiete, in denen die humanitäre Hilfe sie aufgrund der unsicheren Lage nicht erreichen könne, teilte eine Sprecherin des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen UNHCR am Freitag in Genf mit. Sie forderte alle Konfliktparteien auf, Angriffe auf zivile Infrastruktur einzustellen und Hilfsorganisationen ungehinderten Zugang zu gewähren.

In der Provinzhauptstadt Goma und der rund 40 Kilometer südlich gelegenen Stadt Minova, die beide von der Miliz M23 eingenommen wurden, seien durch Artilleriebeschuss und Plünderungen 70.000 Notunterkünfte zerstört worden. Insgesamt gebe es rund 350.000 neue Binnenvertriebene. Auch aus der Hauptstadt der Provinz Süd-Kivu, Bukavu, flöhen viele angesichts der vorrückenden Milizen. Zugleich rechne man dort mit einem weiteren Zustrom von Flüchtlingen, wenn die Kämpfe sich ausweiteten.

Hunderttausende seien in überfüllten Behelfsunterkünften, Kirchen, Schulen und Krankenhäusern untergebracht, so die Sprecherin Eujin Byun. Aus der von M23 kontrollierten Millionenstadt Goma werde von zunehmender Kriminalität berichtet.