Die ostsächsische Stadt Görlitz erinnert am 27. Januar an die Opfer des Nationalsozialismus. Bei der Gedenkveranstaltung am Mahnmal auf dem Wilhelmsplatz werden Oberbürgermeister Octavian Ursu (CDU) und die Holocaust-Überlebende Renate Aris sprechen, wie die Stadtverwaltung am Freitag in Görlitz mitteilte. Die 1935 in Dresden geborene Aris ist eine der letzten Überlebende des Holocaust in Sachsen.
Mehr als 20 Mitglieder ihrer Familie wurden den Angaben zufolge in Konzentrationslagern ermordet oder sind auf Todesmärschen gestorben. Das Schicksal von Aris sei „ein Appell, aus der Geschichte zu lernen und die Erinnerung an diese Verbrechen zu bewahren“, hieß es. Ein Teil ihrer Familie stammt aus Görlitz.
Vor 80 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Das Datum erinnere an das „unfassbare Leid und die unermessliche Zahl der Opfer des Nationalsozialismus, die unter der Gewaltherrschaft des NS-Regimes entrechtet, verfolgt und ermordet wurden“, hieß es.
Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung soll im Kulturforum Görlitzer Synagoge eine Ausstellung mit Porträts von Holocaust-Überlebenden eröffnet werden. Die farbigen Zeichnungen stammen von der sächsischen Künstlerin Helene Isolde Rossner. Sie schuf die Werke während Aufenthalten in Israel.