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Hohe Sicherheitsstufe vor Flaggenmarsch zum Jerusalemtag

Auch in diesem Jahr wird der von rechten Israelis organisierte Flaggenmarsch zum Jerusalemtag durch das muslimische Altstadtviertel führen. Die Polizei mahnte die Teilnehmer zu Gewaltfreiheit und Ordnung.

Zum umstrittenen Flaggenumzug anlässlich des sogenannten Jerusalemtags soll nach israelischen Polizeiangaben (Montag) ein Großaufgebot von mehr als 3.000 Sicherheitskräften im Einsatz sein. Zu dem von rechten jüdischen Gruppen organisierten Marsch werden am Mittwochnachmittag zehntausende jüdische Teilnehmer erwartet. Der Jerusalemtag, der in diesem Jahr am Abend des 4. Juni beginnt, erinnert an die Annektierung Ostjerusalems durch Israel im Sechstagekrieg (1967).

Wie die Polizei mitteilte, wird der Flaggenumzug wie bereits in früheren Jahren von Westjerusalem bis zur nordwestlichen Altstadt führen und von dort auf zwei Routen durch die Altstadt zur Klagemauer. Üblicherweise ziehen Frauen und Mädchen durch das Jaffator und das jüdische Altstadtviertel, während männliche Teilnehmer durch das Damaskustor und das muslimische Viertel marschieren. In vergangenen Jahren war es dort jeweils zu Zwischenfällen gekommen, darunter rassistische Hassparolen und Übergriffe gegen Araber sowie arabische Geschäfte.

Die Polizei rief die Teilnehmer auf, “jegliche körperliche oder verbale Gewalt zu vermeiden und die Veranstaltung unter strikter Einhaltung der Ordnung und der Gesetze sicher ablaufen zu lassen”. Verstöße würden streng geahndet.

Die israelische Nichtregierungsorganisation “Tag Meir” (“Schild des Lichts”), die sich für ein friedliches Zusammenleben von Arabern und Juden einsetzt, kündigte für Donnerstag eine Gegenaktion in der Jerusalemer Altstadt an. Wie in Vorjahren sollen Blumen und Friedensgrüße an die Bewohner der Altstadt ausgeteilt werden.