Angesichts der Hochwasserlage in Teilen Deutschlands hat der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) die Einrichtung eines Sonderprogramms für die Sicherheitsbehörden angemahnt. „Der Klimawandel wird dazu führen, dass Deutschland in Zukunft häufiger und intensiver Starkregen und Hochwasser durchleben wird“, sagte DFV-Präsident Karl-Heinz Banse den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Freitag). „Deutschlands Sicherheitsbehörden müssen krisenfest werden.“ Dafür brauche es ein Sonderprogramm, ähnlich wie die Bundesregierung es nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine für die Bundeswehr aufgestellt habe.
„Zehn Milliarden Euro zusätzlich aus dem Bundeshaushalt für den Schutz der Bevölkerung ist notwendig“, forderte Banse. Damit könnten wichtige Geräte für den Einsatz angeschafft werden, Sandsackfüllmaschinen, Pumpensysteme und geländegängige Fahrzeuge. „Die Feuerwehren in Deutschland sind die Säule im Notfall“, betonte Banse. Die Helferinnen und Helfer benötigten dazu gutes Material und Fahrzeuge. „Dafür fehlt in der Fläche bisher das Geld.“
Zudem forderte der Verbandschef Investitionen in die Deiche in Deutschland. Deiche seien das Nadelöhr bei Flutkatastrophen, sagte Banse den Funke-Zeitungen. „Doch für die Überwachung und insbesondere Unterhaltung der Deiche mit Maßnahmen sind die zuständigen Stellen oftmals mit ihren begrenzten haushalterischen Mitteln überfordert“, beklagte er. Hier brauche es Unterstützung durch Bund und Länder. „Außerdem benötigen wir mehr Ausgleichsflächen für die bei Flutkatastrophen auftretenden hohen Wassermassen – Polder und Wiesen, die überflutet werden können, sowie gegebenenfalls weitere Talsperren, die Wasser zurückhalten“, erklärte Banse.