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Hochschulleitungen verabschieden Empfehlungen gegen Machtmissbrauch

Die Hochschulrektorenkonferenz hat Empfehlungen für mehr Geschlechtergerechtigkeit und gegen Machtmissbrauch verabschiedet. Auf der Mitgliederversammlung in Fulda seien fünf Ziele festgelegt worden, zu denen die Hochschulen sich mit Blick auf Geschlechtergerechtigkeit verpflichten, wie die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) am Mittwoch in Bonn mitteilte. In dem Papier „Macht und Verantwortung“ hätten die Rektorinnen und Rektoren zudem sechs Empfehlungen zusammengestellt, die Machtmissbrauch sichtbar machen, verhindern und sanktionieren sowie Betroffene unterstützen sollen.

So soll laut der beschlossenen Selbstverpflichtung etwa die Einkommenslücke zwischen den Geschlechtern in der Vergütung von Professuren abgebaut, Berufungsverfahren geschlechtergerecht gestaltet und Frauen aktiv in frühen wissenschaftlichen Karrierephasen rekrutiert werden, um den Kreis der Kandidatinnen und Kandidaten für Berufungen zu erweitern. Zudem sollen Sensibilisierungs- und Schulungsangebote zu mehr Geschlechterkompetenz an Hochschulen führen und die Wirkung dieser Maßnahmen analysiert werden. Alle Hochschulen seien eingeladen, diese und weitere Schritte eigene zu gehen, um für mehr Geschlechtergerechtigkeit zu sorgen.

In dem Papier „Macht und Verantwortung“ heißt es zudem, Hochschulen sollten sich klar gegen Machtmissbrauch positionieren, Schulungen zu Umgang und Verhinderung anbieten sowie einfache Richtlinien und transparente Verfahren zur Meldung implementieren. Zudem sei es wichtig, benachteiligte Gruppen besonders zu schützen und im Blick zu behalten sowie eigene Präventionsmaßnahmen regelmäßig zu reflektieren und anzupassen.

Dass Hierarchien und Abhängigkeiten an Hochschulen Machtmissbrauch begünstigen können, habe sich in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt, hieß es. Das könne sich etwa in der unberechtigten Aneignung geistigen Eigentums, problematischen Forschungspraktiken, dem Einfordern von Mehrarbeit oder gar Diskriminierung, Demütigung sowie sexuelle Belästigung niederschlagen.