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Hitchcocks 50. Film – Klassiker “Der zerrissene Vorhang” bei Arte

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Alfred Hitchcock, der “Master of Suspense”, siedelte seinen 50. Film, der 1966 entstand, in Ostdeutschland an und schloss direkt ans damals aktuelle Thema des Kalten Krieges an. Dabei sind auch deutsche TV-Legenden wie Günter Strack, Hansjörg Felmy und Wolfgang Kieling zu sehen.

Auf dem Weg zu einem internationalen Physiker-Kongress in Kopenhagen setzt sich ein US-Wissenschaftler namens Michael Armstrong (Paul Newman) zusammen mit seiner Assistentin und Verlobten nach Ost-Berlin ab, wo der angebliche plötzliche Gesinnungswandel des zum Ostblock Übergelaufenen auf einer spektakulären Pressekonferenz der Weltöffentlichkeit mitgeteilt wird.

Vom Chef des Staatssicherheitsdienstes erhält Armstrong einen Sicherheitsbeamten als ständigen Begleiter zugewiesen. Was für Professor Armstrong nicht nur lästig, sondern brandgefährlich ist – denn tatsächlich ist er gar kein Überläufer, sondern hat das nur vorgetäuscht, um zugunsten der USA als Spion tätig zu werden. Er ist auf der Suche nach einer Formel zur Verwirklichung eines militärischen Projekts der USA, die er sich von einem Leipziger Professor zu erschleichen hofft. Doch kann ihm das gelingen, ohne entlarvt zu werden?

Die ständige Bedrohungssituation, in die sich der Held mit seiner Doppelspiel-Mission begibt, ist ein dankbarer Stoff für typische Hitchcock-Spannungsszenen. Legendär wurde vor allem eine schmerzhafte Sequenz, in der sich Armstrong seines Staatssicherheits-Wachhundes entledigen muss, ohne dabei groß Lärm zu verursachen, und den Mann mühselig in einem Gasofen erstickt.

Der immer noch spannende und sehenswerte Agenten-Thriller interessiert sich weniger für politische Hintergründe als vielmehr für die permanente Bedrohungssituation, in die sich der Held mit seiner Doppelspiel-Mission begibt. Diese setzt die Inszenierung immer wieder in wirkungsvollen Spannungssequenzen um.