Er ist ein Mann der klaren Worte. Das wird er vermutlich auch am Vormittag in der Frankfurter Paulskirche unter Beweis stellen. Dort wird Historiker Karl Schlögel mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt.
Der Historiker und Osteuropa-Kenner Karl Schlögel erhält am Vormittag in der Frankfurter Paulskirche den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Die Verleihung des mit 25.000 Euro dotierten Preises ist ab 11.0 Uhr live im ZDF zu sehen.
Die Auszeichnung gehört zu den wichtigsten in der Bundesrepublik. Seit 1950 wurden mehr als 75 Schriftsteller, Philosophinnen, Wissenschaftler und Politikerinnen geehrt. Darunter waren etwa Albert Schweitzer, Vaclav Havel, Astrid Lindgren und Salman Rushdie. Im vergangenen Jahr ging der Preis an die Publizistin Anne Applebaum.
Im Vorfeld der Preisverleihung ging Schlögel mit Russlands Präsident Wladimir Putin hart ins Gericht. Dieser habe den Krieg nach Europa zurückgebracht und unlängst erst die Europäer verhöhnt. Zwei Konsequenzen sind daraus nach Ansicht des 77-jährigen Historikers zu ziehen: Eine umfassende Unterstützung der Ukraine und eine Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland.