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Hilfswerk: Zehn Krisen zwingen zehn Millionen Kinder zur Flucht

Verlieren Kinder ihr Zuhause, verlieren sie meist auch Sicherheit, medizinische Versorgung, Nahrung und Bildung. 2023 waren es laut einer Analyse mehr denn je. Aus diesen zehn Krisenregionen kommen die meisten Kinder.

Die Zahl weltweit vertriebener Kinder hat sich aktuellen Untersuchungen zufolge seit 2010 mehr als verdoppelt. Über zehn Millionen Kinder mussten im vergangenen Jahr weltweit wegen der zehn größten Krisen fliehen, wie die Hilfsorganisation Save the Children am Dienstag mitteilte. Nach Schätzungen der Organisation liegt die Zahl weltweit vertriebener Kinder damit auf einem Höchststand von mehr als 50 Millionen. Das sind nach Angaben der Vereinten Nationen rund 40 Prozent aller weltweit vertriebenen Menschen (114 Millionen).

Zu den zehn größten Krisengebieten 2023 gehörten demnach der Sudan, Somalia, die Demokratische Republik Kongo, die Palästinensischen Gebiete, die Erdbebenregion in der Türkei und Syrien, Afghanistan, Myanmar, die Ukraine, Äthiopien und der Südsudan.

Der Sudan verzeichne mit 4,1 Millionen Mädchen und Jungen die größte Anzahl von Kindern auf der Flucht. Im April 2023 waren dort schwere Kämpfe ausgebrochen. Die meisten Kinder wurden den Angaben zufolge innerhalb des Sudans vertrieben, andere flohen in Nachbarländer wie Südsudan, Tschad und Zentralafrikanische Republik.

Mit 1,6 Millionen vertriebenen Kindern allein im vergangenen Jahr steht das ostafrikanische Somalia an zweiter Stelle. Grund für die Vertreibungen sind neben Konflikten auch Überschwemmungen und Dürren, wie es hieß. Insgesamt seien knapp zweieinhalb Millionen Kinder deshalb aus ihrem Zuhause geflohen. Am stärksten hat sich Save the Children zufolge die Situation für Kinder in den Palästinensischen Gebieten verschlechtert. Demnach mussten im Gazastreifen bis zum 21. Dezember 2023 rund 890.000 Kinder ihr Zuhause aufgrund des aktuellen Krieges verlassen.

Nach Angaben von Save the Children basieren die Zahlen, die der Analyse zugrundeliegen, auf Daten des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR über Flüchtlingsströme (Stand Juni 2023) und wurden durch Lageberichte aktualisiert. Die Zahlen der Binnenvertriebenen fußt auf der sogenannten Displacement Tracking Matrix der Internationalen Organisation für Migration (IOM) der UN und den Lageberichten der UN.

Wo eine Aufschlüsselung nach Kindern verfügbar gewesen sei, sei diese verwendet worden, hieß es. Wenn nicht, seien die Anteile von Kindern an der Gesamtbevölkerung genutzt worden. Aufgrund unvollständiger Daten für 2023 hätten Schätzungen erfolgen müssen.