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Hilfswerk: Strukturelle Ungerechtigkeiten in Afrika angehen

EU und Afrikanische Union beraten ab Montag über ihre weitere Zusammenarbeit. Caritas international erwartet mehr Fairness für Länder im Globalen Süden. Europa müsse sich politisch und finanziell stärker bemühen.

Vor dem Gipfel der EU und der Afrikanischen Union (AU) ruft Caritas international Entscheidungsträger auf beiden Kontinenten zu konkreten Schritten gegen strukturelle Ungerechtigkeiten im Globalen Süden auf. Zudem solle Europa der AU bei ihren Bemühungen um Deeskalation in den Konflikten der Sahel-Region und im Sudan den Rücken stärken, erklärte ein Sprecher in Freiburg am Samstag auf Anfrage. Von Europa verlangte das katholische Hilfswerk einen stärkeren finanziellen Einsatz für humanitäre Hilfe. Am Montag kommen in Angolas Hauptstadt Luanda die Staats- und Regierungschefs von EU und AU zu zweitägigen Beratungen zusammen.

Es sei zu begrüßen, dass Frieden, Sicherheit und gute Regierungsführung zu den Schwerpunktthemen des Gipfels gehörten, erklärte Achim Reinke, Sprecher von Caritas international. “Um hier Erfolg zu haben, braucht es allerdings auch die nötigen finanziellen Mittel”, sagte Reinke unter Verweis auf massive Kürzungen durch die USA und Europa, auch Deutschland. Mit Blick auf den Krieg im Sudan bemängelte er zudem, es werde zu wenig getan, um ein Waffenembargo durchzusetzen. Hier müsse die EU deutlich mehr Druck ausüben.

Caritas international erinnerte weiter an die Selbstverpflichtung auch der europäischen Staaten beim humanitären Weltgipfel 2016, mindestens ein Viertel ihrer Hilfsgelder an lokale Hilfsorganisationen weiterzuleiten. “Dies wäre ein wichtiger Schritt, um postkoloniale Strukturen aufzubrechen und humanitäre Hilfe auf Augenhöhe zu praktizieren”, sagte Reinke. Caritas international arbeitet hauptsächlich mit lokalen Partnern zusammen.