“Die Würde des Menschen ist unantastbar”, nicht nur in Deutschland, auch in Sri Lanka. Der südostasiatische Staat ist Partnerland der kommenden Misereor-Fastenaktion. Eine ausgegrenzte Minderheit steht im Fokus.
Sri Lanka ist das Partnerland der kommenden Fastenaktion von Misereor. Das gab das kirchliche Entwicklungshilfswerk am Freitag in Aachen bekannt. Zwischen Aschermittwoch und Ostern im kommenden Jahr wird es bundesweit Gottesdienste und Spendenaktionen für Menschen in dem südostasiatischen Land geben.
Besonders im Zentrum stehen dabei laut Misereor die Hochlandtamilinnen und -tamilen in Sri Lanka. Diese bilden eine ethnische Gruppe, die aus den Nachfahren jener Arbeiterinnen und Arbeiter besteht, die im 19. und 20. Jahrhundert im Zuge der britischen Kolonialherrschaft aus Indien nach Sri Lanka geholt wurden, um zunächst Kaffee und später Tee zu ernten. Mitglieder der Minderheit lebten aktuell in kleinen beengten Wohnräumen, ihre Arbeit als Teepflücker sei hart und schlecht bezahlt und es fehle der Zugang zu Sozialleistungen sowie zur politischen Mitbestimmung, erklärt das Hilfswerk.
Die Würde der Hochtamilen werde durch diese Lebensumstände verletzt, sagte der Hauptgeschäftsführer von Misereor, Andreas Frick. “Die Unantastbarkeit der Menschenwürde, Respekt und wohlwollender Zusammenhalt sind Fundament für ein Zusammenleben in Frieden und Gerechtigkeit.” Aber auch in Deutschland gebe es eine solche Ausgrenzung von Menschen, die sich in Rassismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit ausdrücke. “Für uns Christinnen und Christen ist es unerlässlich, uns für Menschlichkeit, Menschenwürde und die Einhaltung von Menschenrechten einzusetzen und damit immer wieder Zeichen gegen jede Form der Diskriminierung sichtbar zu machen”, betonte Frick.
Die Fastenaktion 2025 wird am Sonntag, den 9. März mit einem feierlichen Gottesdienst in Essen eröffnet. Am 6. April, dem 5. Fastensonntag, werden dann in allen katholischen Kirchengemeinden Deutschlands für die Arbeit von Misereor Spenden gesammelt.