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Hilfsverein: Ambulanz im syrischen Kobane zerstört

Der Verein „Armut und Gesundheit in Deutschland“ hat die Zerstörung seiner medizinischen Ambulanz in dem kurdisch verwalteten Ort Kobane in Nordsyrien gemeldet. Die 2017 errichtete Ambulanz habe vor allem Diabetespatienten versorgt, teilte der Verein am Mittwoch in Mainz mit. Die Einrichtung sei am Montag zerstört worden, wahrscheinlich durch einen Raketen- oder Drohnenangriff des türkischen Militärs. Aufgrund des Weihnachtsfeiertags sei glücklicherweise keiner der sechs Angestellten und kein Patient anwesend gewesen.

Die Ambulanz betreut nach Angaben des Vereins 3.100 Patienten. In diesem Jahr hätten die Mitarbeiter mehr als 12.000 Patientenkontakte und Behandlungen geleistet. Die Ambulanz habe nach Aussage des dortigen Arztes auch viele Opfer mit Kriegsverletzungen behandelt, da das türkische Militär die kurdischen Gebiete um Kobane immer wieder bombardiere. Auch eine Apotheke und eine weitere allgemeinmedizinische Ambulanz in der Nachbarschaft seien von dem jüngsten Angriff betroffen.

Der Vereinsvorsitzende, der Mainzer Sozialmediziner Gerhard Trabert, kündigte an, über das türkische Generalkonsulat Schadenersatzansprüche geltend zu machen. „Wir werden eine neue medizinische Ambulanz aufbauen“, versprach er.