Die Hilfsorganisation „Save the Children“ hat vor der massiven Vertreibung von Kindern infolge des Kriegs im Sudan gewarnt. Berechnungen zufolge flohen zuletzt jeden Tag durchschnittlich 7.600 Kinder in dem nordostafrikanischen Land, wie die Organisation am Dienstag in Berlin mitteilte. Insgesamt seien zwischen Anfang Oktober und dem 15. November etwa 350.000 Kinder vertrieben worden.
Im Sudan herrsche ein „schreckliches Ausmaß an Gewalt“, sagte der Länderdirektor der Hilfsorganisation im Sudan, Arif Noor. Nach Angaben von „Save the Children“ fliehen Eltern mit ihren Kindern, um sie vor sexualisierter Gewalt, Entführung, Rekrutierung, Verstümmelung und dem Tod zu schützen.
Im Sudan war Mitte April ein Machtkampf zwischen der Armee und den
paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) eskaliert. Seitdem haben sich die Kämpfe auf viele Regionen des Landes ausgebreitet. Nach UN-Schätzungen sind etwa sechs Millionen Menschen auf der Flucht.
„Save the Children“ ist nach eigenen Angaben seit 1983 im Sudan tätig und leistet unter anderem psychosoziale und medizinische Hilfe. Die Berechnungen der Hilfsorganisation beruhen auf Zahlen der Internationalen Organisation für Migration (IOM).