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Hilfe für die Seele

Großes Interesse an kirchlicher Fortbildung in Traumapädagogik

SCHWERTE-VILLIGST – Ein Dreivierteljahr lang haben sich 13 Pädagoginnen und Pädagogen in einem Fortbildungkurs mit den Problemen traumatisierter Menschen beschäftigt. Mit der Übergabe der Zertifikate durch den Landesjugendpfarrer Udo Bußmann endete jetzt dieser erste Weiterbildungskurs Traumapä­dagogik, der von Pfarrerin und Traumapädagogin Sabine Haupt-Scherer vom Amt für Jugendarbeit der EKvW in Kooperation mit der Gewaltakademie Villigst angeboten wurde.
In fünf Modulen an insgesamt 14 Fortbildungstagen lernten die Teilnehmenden, wie seelische Verletzungen auf das Gehirn von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Einfluss nehmen und welche Spuren sie im Denken, Fühlen und Verhalten hinterlassen. Außerdem übten sie ein methodisches Repertoire ein, um Betroffenen zu helfen. In Abschlussarbeiten und Präsentationen wurden Erklärungsmodelle für Betroffene, traumasensible Schulkonzepte und Unterrichtseinheiten für unterschiedliche Zielgruppen erstellt.
Die Fortbildung sei nötig geworden, weil der Bedarf an traumapädagogischem Wissen und Handeln in den letzten Jahren stetig gestiegen sei, wie die Veranstalter mitteilten. Menschen sei heute bewusster als früher, dass überfordernde Gewalt- und Ohnmachtserfahrungen auf der Seele Spuren hinterließen. Die große Zahl an Menschen mit Fluchterfahrungen machten zudem zusätzliche Kompetenz notwendig.
Im Oktober beginnt der zweite Durchgang des Kurrikulums, der bereits ausgebucht ist.  Ein dritter Durchgang ist ab Oktober 2017 geplant. UK

Die Arbeitshilfe „Traumakompetenz für die Kinder- und Jugendarbeit“ von Sabine Haupt-Scherer ist für 6 Euro im Amt für Jugendarbeit der EKvW erhältlich. Telefon (0 23 04) 755-190, Internet: www.ev-jugend-westfalen.de.