Die hessische Landesverwaltung ist von ihrem Ziel, bis 2030 CO2-neutral zu werden, weit entfernt. Es brauche große Anstrengungen, um die Ziele zu erreichen, wie ein Bericht des Wissenschaftlichen Klimabeirats Hessen auf Grundlage einer Studie des ifeu-Instituts zeigt, der am Donnerstag in Wiesbaden veröffentlicht wurde. Der Bericht schließt mit konkreten Handlungsempfehlungen für die Landesregierung.
Die Analyse des ifeu-Instituts zeige bei der Reduktion der CO2-Emissionen große Lücken. Mit dem aktuellen Trend sei eine Reduktion der CO2-Emissionen nur um 65 Prozent gegenüber 2008 möglich, die Landesverwaltung strebe aber eine komplette Reduktion bis 2030 an. Bis 2045, wenn das Land Hessen klimaneutral sein möchte, würden die CO2-Emissionen der Landesverwaltung um 80 Prozent reduziert, die 100 Prozent für die Klimaneutralität also ebenfalls verfehlt.
Die selbst gesetzten Ziele ehrgeiziger zu verfolgen, würde das Land laut dem Bericht finanziell entlasten. Im Vergleich zur Fortführung des heutigen Trends sei eine Kosteneinsparung von durchschnittlich elf Prozent des Landeshaushalts pro Jahr möglich. Das könne vor allem durch sinkende Energie- und Kompensationskosten erreicht werden. Der Effekt werde dadurch verstärkt, dass Kosten für Kompensationszertifikate, also für den Kauf von Zertifikaten zum Ausgleich von Emissionen etwa bei Dienstreisen, in Zukunft steigen werden.
Der Wissenschaftliche Klimabeirat empfiehlt dem Land Hessen unter anderem, seine Kompensationspraxis neu zu ordnen. Stattdessen solle das Land stärker auf die energetische Gebäudesanierung, Flächenreduktion, Wechsel zu klimafreundlichen Energieträgern und Einschränkungen bei Dienstreisen setzen.