Flüchtlinge in Hessen erhalten ab Dezember eine Bezahlkarte für ihre Leistungen. Der beauftragte Dienstleister werde in etwa vier Wochen die ersten Karten ausliefern, sagte die hessische Sozialministerin Heike Hofmann (SPD) laut Pressestelle des Ministeriums am Mittwoch im Arbeits- und Sozialpolitischen Ausschuss des Wiesbadener Landtags. Die ersten Karten würden in der Erstaufnahmeeinrichtung an neu einreisende Asylbewerber vergeben. Dann erhielten die bereits dort lebenden Personen die Karten schrittweise. Die Verteilung durch die Behörden der Kommunen und Landkreise könne unabhängig davon erfolgen. Ziel sei es, die irreguläre Migration einzudämmen und Geldüberweisungen in Herkunftsstaaten und an Schlepper zu unterbinden.
Die Kosten für die Einführung der Bezahlkarten übernimmt nach Angaben des Sozialministeriums die Landesregierung. Als Ansprechpartner für die Behörden wurde eine Koordinierungsstelle im Regierungspräsidium Gießen eingerichtet. Die Bezahlkarte ist eine guthabenbasierte Debitkarte ohne Kontobindung, bei der eine Überziehung des Guthabenbetrags nicht möglich ist. Sie kann in allen Geschäften an Kartenterminals, die Visa akzeptieren, eingesetzt werden. Lastschriften oder Überweisungen insbesondere für öffentlichen Nahverkehr, Telekommunikation und Vereinsgebühren sollen noch ermöglicht werden. Monatlich kann grundsätzlich ein Bargeldbetrag in Höhe von 50 Euro je leistungsberechtigte Person abgehoben werden.