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Herzog August Bibliothek gibt NS-Raubgut zurück

Die Wolfenbütteler Herzog August Bibliothek hat jüdischen Erben ein während der NS-Zeit geraubtes antiquarisches Buch zurückgegeben. Der Band „Studien über Goethe“ habe dem Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Braunschweig, Benjamin Jaakov Mielziner (1853-1926) gehört, teilte die Bibliothek am Dienstag mit. Die Erbengemeinschaft habe sich dazu entschieden, das Buch mit einer Schenkung der Bibliothek zu überlassen.

Der aus Dänemark stammende Mielziner war während der NS-Zeit antisemitischer Verfolgung ausgesetzt. Er sei äußerst gebildet und ein ausgezeichneter Kenner der deutschen Klassik und Goethes gewesen, hieß es. Das Buch stammt aus der 1987 erworbenen Sammlung des Literaturwissenschaftlers Hans Pyritz (1905-1958), die in den 1930er bis 1950er Jahren entstand und mit Blick auf NS-Raubgut kritisch zu beurteilende Stücke enthält.

Die Bibliothek überprüft derzeit in einem Projekt ihre Bestände auf während der NS-Zeit entzogenes Kulturgut. Das Forschungsprojekt wird vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert.