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Herzog-August-Bibliothek findet weiteres NS-Raubgut

In Wolfenbüttel haben Forschende erneut NS-Raubgut entdeckt. Sie identifizierten zwei geraubte Werke in der Herzog-August-Bibliothek. Was mit dem Buch und der Holzschnittmappe jetzt geschieht.

Forschende haben im Bestand der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel weiteres NS-Raubgut gefunden. Es handelt sich um eine Holzschnittmappe und um ein Buch, wie die Bibliothek am Donnerstag mitteilte.

Das Buch “Pseudo-Aristoteles über die Seele von Abraham Löwenthal” (1891) stamme aus dem Besitz des früheren Rabbinerseminars zu Berlin, das 1938 im Zuge der Novemberpogrome zwangsweise schließen musste. “Anhand eines Besitzstempels ließ sich der Band zweifelsfrei zuordnen”, so die Bibliothek. Das Buch werde nun dem 2009 neu gegründeten Rabbinerseminar überlassen.

Die Mappe mit Holzschnitten des Künstlers Josef Weisz (1894-1969) gehörte laut Angaben einem jüdischen Einzelhandelskaufmann, der 1936 vor den Nazis in die Schweiz fliehen musste. Vor einem halben Jahr sei die Mappe an die Erben zurückgegeben worden, die sich entschieden hätten, sie gegen eine Ausgleichszahlung im Bestand der Herzog-August-Bibliothek zu belassen.

Die Herkunft der beiden Objekte wurde den Angaben zufolge im Rahmen zweier Forschungsprojekte recherchiert. Bereits im Frühjahr hatte die Bibliothek im Zuge eines der Projekte ein Buch aus der Privatsammlung eines jüdischen Gemeindevertreters an dessen Erben zurückgegeben.