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Herz zeigen!

Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel feierten ihr 150-jähriges Bestehen mit einem Empfang, einem bunten Festprogramm und einem Gottesdienst in der Bielefelder Stadthalle

Christian Weische

BIELEFELD – Mit Festgottesdienst und buntem Showprogramm haben die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel in Bielefeld ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert. Der Vorstandsvorsitzende Bethels, Ulrich Pohl, rief zum Abschluss zu Vertrauen und Mitmenschlichkeit auf. „Herz zeigen! Das brauchen wir in unserem persönlichen Umfeld, im Miteinander, in unserem Land und in der Welt“, sagte Pohl beim Festgottesdienst in der Bielefelder Stadthalle. Es gelte Solidarität, Mitgefühl und Achtsamkeit zu leben.
Mit einem Festakt war die Geburtstagsfeier gestartet. Zu den rund 1800 Gästen zählten Bethel-Bewohner, Mitarbeitende, Förderer Bethels und Angehörige der Familie von Bodelschwingh. Prominente Jubiläums-Botschafter reisten zudem an, darunter „Maus“-Moderator Christoph Biemann, die Sängerin Annette Humpe oder Fotograf Jim Rakete.
Durch das Programm führte der Kabarettist Eckart von Hirschhausen. Auf der Stadthallen-Bühne begeisterten der Sänger Max Raabe, die Bethel-Band „Oder so!“ und ein Bläser-Ensemble von 100 Musikern aus Einrichtungen in Bielefeld und Berlin-Brandenburg.
Die Theaterwerkstatt Bethel stellte ihr Stück „Wie die Träumenden“ vor und Bethel-Artisten zeigten Ausschnitte aus einer inklusiven „Roncalli-Show“. An zwei Tagen präsentierten sich außerdem Einrichtungen und Arbeitsbereiche von Bethel auf einem Markt der Möglichkeiten in der Stadthalle.
Bethel-Chef Pohl erklärte, die v. Bodelschwinghschen Stiftungen befänden sich im Wandel. Künftige Herausforderungen seien, Menschen mit Behinderungen in Entscheidungen und Leitungsaufgaben mit einzubeziehen sowie das ambulante Angebot als Ergänzung zu den stationären Plätzen weiter auszubauen.
Die Präses der Evangelischen Kirche in Westfalen, Annette Kurschus, würdigte die Stiftungen als „Aushängeschild für den protestantischen Glauben“. „Die Mitarbeitenden beugen sich vor jedem Menschen, der Hilfe braucht“, sagte Kurschus.
Die nordrhein-westfälische Familienministerin Kampmann lobte das Engagement Bethels für gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Beim Thema Inklusion werde oft nur der Schulbereich gesehen und das oft problembehaftet, kritisierte die SPD-Politikerin. „In Bethel ist es selbstverständlich: eine Gesellschaft von Menschen, die frei und gleich miteinander leben. Dies müssen wir gemeinsam nach außen verteidigen und dafür kämpfen.“ Auch die Direktorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Barbara Eschen, betonte: „Bethel verwirklicht die Gemeinschaft der Unterschiedlichen.“ epd