Der weiterhin tobende Konflikt im Sudan kann nach Helferangaben eine verschärfte Hungersnot auslösen. Rund 18 Millionen Menschen in dem ostafrikanischen Staat seien schon von akutem Hunger betroffen, davon fünf Millionen in einer Hungernotlage, wie die Hilfsorganisation Care in Bonn mitteilte. “Die Lage im Sudan wird immer schlimmer. Die Menschen hungern in ihren Häusern, weil sie Angst haben, nach draußen zu gehen. Die Lage verschlechtert sich mit jedem Tag, den der Konflikt andauert”, so die Care-Länderdirektorin im Sudan, Marie David.
Kämpfe bedrohen Bevölkerung bereits seit einem Jahr
Vor knapp einem Jahr, am 15. April, brachen im Sudan landesweit Kämpfe zwischen den sudanesischen Streitkräften und den paramilitärischen Rapid Support Forces um die Vorherrschaft aus. Seitdem kommt es zu Gewalt und Mangelversorgung in dem ostafrikanischen Land, die auch eine breite Fluchtbewegung ausgelöst haben. Über acht Millionen Menschen wurden nach Hilfswerksangaben bereits vertrieben.
Für die in Paris geplante internationale Geberkonferenz am kommenden Montag fordert Care mehr Mittel für die humanitäre Soforthilfe. “Der Hilfsplan für den Sudan ist mit fünf Prozent nach wie vor stark unterfinanziert”, betont David. Auch müsse für Hilfsorganisationen der Zugang zu den Konfliktgebieten sichergestellt werden.
Care ist nach eigenen Angaben seit 1979 im Sudan tätig und unterstützt dort vor allem Frauen und Mädchen sowie 83 Gesundheitszentren. Nach einer kurzen Unterbrechung zum Beginn des Konflikts seien die Hilfsmaßnahmen nun wieder vollumfänglich aufgenommen worden.