Der Krieg in der Ukraine geht bald ins vierte Jahr. Das Land kämpft weiter ums Überleben. Doch der Bedarf der Menschen hat sich inzwischen verändert. Es geht nicht mehr alleine um humanitäre Hilfe.
Nach drei Jahren Krieg in der Ukraine brauchen nach Helferangaben immer mehr Menschen im Land vor allem seelische Betreuung. Der Bedarf an psychosozialer Hilfe sei enorm gestiegen und mache inzwischen 13 Prozent der gesamten Unterstützung für die Ukraine aus, teilte das Bündnis Aktion Deutschland Hilft am Mittwoch in Bonn mit. “Das ist verhältnismäßig viel, aber gemessen am immensen Bedarf immer noch zu wenig”, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Bündnisses, Maria Rüther.
Laut Aktion Deutschland Hilft leiden derzeit fast zwei Drittel der Haushalte in der Ukraine unter Stress und psychischen Belastungen auf Grund der anhaltenden Kriegssituation. Besonders gefährdet seien rund 1,5 Millionen Kinder, die einem erhöhten Risiko für posttraumatische Belastungsstörungen und andere psychische Probleme ausgesetzt seien. Aktion Deutschland Hilft hat nach eigenen Angaben seit Beginn des Krieges über 285 Millionen Euro an Spenden für die Ukraine gesammelt. “Nach wie vor sind alle Komponenten der Hilfe überlebenswichtig”, betonte Rüther. “Denn die Not der Menschen in der Ukraine wird mit jedem Tag, den die Kampfhandlungen andauern, unerträglicher. Deshalb ist die Unterstützung auch im vierten Kriegsjahr unerlässlich.”
Zu dem Aktionsbündnis gehören 20 Hilfsorganisationen in Deutschland, darunter Malteser, Johanniter, das christliche Kinderhilfswerk Worldvision und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden.