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Havariekommando will psychosoziale Notfallversorgung stärken

Experten für die Sicherheit auf See wollen ein „psychosoziales Krisenmanagement“ entwickeln. „Wir erleben, dass die Relevanz und der Bedarf an psychosozialer Notfallversorgung im maritimen Bereich weiter steigt. Darauf müssen wir vorbereitet sein – fachlich, organisatorisch und als verlässliches Netzwerk“, sagte der Koordinator für psychosoziale Notfallversorgung bei der Deutschen Seemannsmission, Dirk Obermann, bei einer Tagung des Deutschen Havariekommandos in Cuxhaven.

Einsatzorganisationen wie das Havariekommando benötigten Menschen, die sich um die seelische Gesundheit von Einsatzkräften und Betroffenen kümmern, erläuterte eine Sprecherin des Havariekommandos am Montag. Wenn etwa zwei Frachtschiffe kollidierten, könne die Versorgung der Crews gewährleistet werden. Ganz andere Herausforderungen könnten sich jedoch ergeben, wenn beispielsweise ein Kreuzfahrtschiff mit vielen Hundert Passagieren beteiligt sei.

Derzeit kann das Havariekommando der Sprecherin zufolge auf ein Netzwerk mit acht Fachberaterinnen und Fachberatern zurückgreifen. Sie kommen aus der Deutschen Seemannsmission, dem evangelischen Militärdekanat Nordholz, der katholischen Seemannsmission „Stella Maris“ und der Nordkirche. Sie seien als Ehrenamtliche in einer Rufbereitschaft eingebunden, um im Einsatzfall schnellstmöglich Unterstützung leisten zu können.

Das Havariekommando ist eine gemeinsame Einrichtung des Bundes und der Küstenländer. Von der Zentrale in Cuxhaven aus organisiert es im Rund-um-die-Uhr-Betrieb seit 2003 Unterstützung bei Unfällen und Katastrophen auf Nord- und Ostsee.