UV-Strahlung ist der größte Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs, der in Deutschland stetig zunimmt. Dafür verantwortlich sind Wissenslücken beim Thema Sonnenschutz, wie eine neue Umfrage zeigt.
Viele Menschen in Deutschland schützen sich nicht ausreichend vor Sonneneinstrahlung. “Es gibt leider noch zu viele Wissenslücken und Irrtümer, denen die Menschen erliegen”, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes Jens Martin Hoyer mit Blick auf eine am Mittwoch veröffentlichte forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse.
Jeder vierte Befragte (27 Prozent) geht demnach davon aus, dass er durch Autoscheiben ausreichend vor Sonne geschützt sei und auf Sonnencreme verzichten könne. Jede fünfte Person (22 Prozent) glaubt fälschlicherweise, dass man im Schatten vor Sonnenbrand geschützt sei. Und auch beim Thema Lichtschutzfaktor gibt es laut Umfrage noch viel Unkenntnis. Demnach weiß jeder Zweite (49 Prozent) nicht, was der sogenannte Lichtschutzfaktor bedeutet.
Zudem werden Hautkrebsvorsorge-Untersuchungen laut Angaben noch von zu wenigen Menschen wahrgenommen. Mehr als jeder Vierte ab 35 Jahren (28 Prozent) nimmt das Angebot des Hautkrebsscreenings bisher überhaupt nicht in Anspruch. Ein Viertel der Befragten (26 Prozent), die diese Kontrolle bisher nicht genutzt haben, wusste nicht einmal, dass es diese Leistung gibt.
Grundsätzlich sei vielen die Gefahr von UV-Strahlung als größter Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs aber durchaus bewusst, hieß es weiter. So sagen 81 Prozent das ihnen der Schutz vor Sonneneinstrahlung wichtig sei. Jeder Zweite (54 Prozent) gab an, Angst davor zu haben, an Hautkrebs zu erkranken.
Dennoch vergisst fast die Hälfte der Bevölkerung (48 Prozent) häufig, Sonnenschutzmittel aufzutragen. Im Frühjahr und Sommer beugen laut Umfrage knapp zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) auf diese Art vor; dabei achten mehr Frauen darauf (72 Prozent) als Männer (58 Prozent).
Rund ein Viertel der Befragten (24 Prozent) greift nur zu besonderen Anlässen wie Urlaub oder im Freibad zu Sonnenschutzmitteln. Auf lange Aufenthalte in der Sonne verzichtet nur jeder zweite Befragte (50 Prozent). Noch weniger Personen (41 Prozent) vermeiden bewusst die Mittagssonne.
Für die repräsentative Umfrage wurden zwischen im März und April rund 1.500 Personen ab 18 Jahren in Deutschland online befragt.